Samstag, 24. Januar 2009
 
Erbschaftststeuer: VfGH-Urteil bietet Chance für mehr Steuergerechtigkeit PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Attac   
Donnerstag, 8. März 2007

In der Debatte um die Erbschaftssteuer ist ein Vergleich mit der Lohnsteuer mehr als angebracht, meint Attac Österreich.

"Das ist die Chance für eine neue, faire Erbschaftssteuer. Eine Abschaffung wäre genau das Verkehrte. Für den berühmten Häuselbauer ist es nämlich viel wichtiger, dass ihm von seinem Arbeitseinkommen mehr bleibt", so Sybille Pirklbauer, Steuerexpertin von Attac Österreich. Die VerfassungsrichterInnen hatten klar gemacht, dass es keinerlei Bedenken gegen eine Erbschaftssteuer an sich gibt. Was fehlt sei die gerechte Ausgestaltung.

Bisher waren die Einnahmen aus der Erbschaftssteuer eine "Bagatellgröße". Alleine eine Anhebung der Steuer auf den Schnitt der EU-15 würde zusätzliche 300 Mio. Euro einbringen. Das entspricht der von der Regierung fixierte Anhebung de Krankenversicherungsbeiträge. Pirklbauer: "Die Krankenversicherung belastet die Arbeit, die ohnehin schon unter der Last der Abgaben ächzt. Mit einer Reform der Erbschaftssteuer könnte darauf verzichtet werden."

Erben ist derzeit vor allem für Reiche sehr günstig. Mehr als zwei Drittel der rund 1000 Mrd. Euro Privatvermögen gehören den reichsten 10 Prozent der ÖsterreicherInnen. Vorsichtig geschätzt werden davon rund 10 Mrd. vererbt. "Die glücklichen Erben zahlen durchschnittlich nur 1,5 %
Steuern. Eine Handelsangestellte mit 1200 Euro Monatslohn muss dagegen 20% an den Staat abliefern. Es war also schon bisher steuerlich viel vorteilhafter zu erben als zu arbeiten. Es ist daher hoch and der Zeit, damit Vermögen zumindest einen kleinen Teil der öffentlichen
Finanzierung übernehmen", so Pirklbauer abschließend.

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